Von Angesicht zu Angesicht
Ein wichtiger Aspekt meiner körperlich-tänzerischen Forschung ist seit langem das Tanzen in der Natur, im Feld.
Der direkte Kontakt mit dem Gestein ermöglicht es mir, eine tiefe Verbindung herzustellen. Wenn ich die Oberfläche eines Steins berühre, spüre ich das Echo vergangener Zeiten. Jeder Stein erzählt eine Geschichte von Millionen Jahren des Werdens und Vergehens, von langsamen Transformationen und der unaufhörlichen Bewegung im Kreislauf der Gesteine. Von Angesicht zu Angesicht betrete ich den Naturraum - hier aufgelassene Steinbrüche - und werde eins mit der Landschaft, schreibe mich in sie ein. Ich diffundiere gleichsam ins Gestein, es findet eine Stein-Werdung statt, ein Sich-Versteinern, ohne je ein Fossil zu werden.
Einswerden mit der Landschaft
Durch das Tanzen im Gelände kann ich eine tiefe, physische und spirituelle Verbindung zur Natur und zur Erdgeschichte herstellen, das Echo vergangener Zeiten spüren. Jeder Stein erzählt eine Geschichte von Millionen Jahren des Werdens und Vergehens, von langsamen Transformationen und der unaufhörlichen Bewegung im Kreislauf der Gesteine. Der Steinbruch als Schnitt durch die Gezeiten wird zum archetypischen Bildraum und Mittler der Zeit und Dauer der Veränderung.
Die einzigartigen Formen, Texturen und Farben der Felsen bieten eine Quelle der Inspiration, jede Bewegung wird von der Umgebung beeinflusst. Das Tanzen inmitten von Jahrmillionen alten Felsen schafft ein Bewusstsein für die Tiefe der geologischen Zeit und die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens,
Zeitempfinden durch Jahrmillionen
Meine Bewegungen wandern durch die Schichten der Erdkruste. Meine Gedanken gleiten durch die verschiedenen Erdzeitalter, verbinden sich mit den Transformationen, die im Gestein eingeschrieben sind. In der körperlichen Anverwandlung wird Körper und Stein zu sich gegenseitig bedingenden Passstücken. Der Tanz wird zu einem Ausdruck der tiefen Zeit, der Dauer und der Veränderung, die in den Felsen verborgen liegt. Jede Bewegung wird zu einer Erzählung, die die Geschichten und Geheimnisse des Ortes zum Leben erweckt.
Abstrakt und theoretisch angelesene Information wird in einen realen Kontext gesetzt, die Betrachtung und Berührung des Gesteins vor Ort machen geologische Prozesse greifbarer und verständlicher. Ein Kreislauf beginnt, aus dem Körper in den Körper. Enttrennung als quantenpoetische Metaverbindung, gemeißelt im fluiden Spiel der performativen Echtzeitkräfte.
Ein alter Steinbruch bietet ein Bühnenbild, einen erweiterten Raum, in dem sich Tanz und Geologie vereinen. Die natürliche Umgebung wird zur Bühne, und der Tanz wird zu einer Art, diese Umgebung zu erkunden und zu verstehen.
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