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AutorenbildAndrea Nagl

Warum "soil"?

Aktualisiert: 21. März



Der Boden ist "die lebenserfüllte Verwitterungshaut der Erde" (Geologisches Wörterbuch von Carl Chr. Geringer (1951). Ich finde die poetische Ausdrucksweise in den alten wissenschaftlichen Büchern sehr berührend. Der Boden ist das, was wir Menschen, aber auch Pflanzen und Tiere zum Überleben brauchen. Der Boden ist das Bindeglied zwischen Mensch und Gestein.


Ausgangspunkt für die Entstehung eines Bodens ist das Gestein, das an der Erdoberfläche durch unterschiedlichste Formen der Verwitterung zerkleinert wird. Einerseits mechanisch (Wasser, Wind, Frost und den Wechsel von Kälte und Wärme), aber auch chemisch.

"Bodenbildung kann nur auf aufgelockertem Gestein erfolgen, dem porösen Substrat, das aus festen Mineralteilchen und dazwischen befindlichen Hohlräumen besteht. Organismen, Klima und die von ihm abhängige Verwitterung, Gesteinsart, Wassergehalt und andere Faktoren wirken bei der Bodenbildung mit; doch würden unter dem Einfluss des Klimas nur Gesteine entstehen, die charakteristischen Bodeneigenschaften sind eine Folge der Tätigkeit der Organismen (-> Humus)" (Geringer, 1951).


Der Boden ist "die lebenserfüllte Verwitterungshaut der Erde"

Im Internet lese ich, die Entstehung der meisten unserer Böden reicht bis mehr als 10.000 Jahre bis zur letzten Eiszeit zurück (https://www.scinexx.de/dossierartikel/wie-boden-entsteht/). Das ist geologisch gesehen ein sehr kurzer Zeitraum, aber für ein Menschenleben doch ziemlich lang. In unserem Klima dauert es ungefähr 100-200 Jahre, bis die Bodenorganismen die Substanzen so weit abgebaut haben, dass eine Humusschicht von 1 cm entsteht (ebenda und hier).


Wikipedia erwähnt 5 wichtige Einflussfaktoren auf die Bodenbildung: Klima, Lebewesen, Relief, Ausgangsmaterial und den Einfluss der Zeit als übergeordneten Faktor, da die Weiterentwicklung des Bodens nie abgeschlossen sei. Inzwischen müsse man (leider) auch den Einfluss des Menschen als eigenen Faktor werten.

Die Definition gemäß der Bodenschutzkonzeption der Bundesregierung lautet (nach Wikipedia):

„Boden ist das mit Wasser, Luft und Lebewesen durchsetzte, unter dem Einfluss der Umweltfaktoren an der Erdoberfläche entstandene und im Laufe der Zeit sich weiterentwickelnde Umwandlungsprodukt mineralischer und organischer Substanzen mit eigener morphologischer Organisation, das in der Lage ist, höheren Pflanzen als Standort zu dienen. Dadurch ist der Boden in der Lage, eine Lebensgrundlage für Tiere und Menschen zu bilden. Als Raum-Zeit-Struktur ist der Boden ein vierdimensionales System.“


Der Boden ist das Bindeglied zwischen Mensch und Gestein. 





Literatur:

Geologisches Wörterbuch von Carl Chr. Geringer (1951)

Physische Geographie, Harms Handbuch der Geographie (8. Aufl 1979)


Foto: nagl~wintersberger (aus dem Projekt "_allochthon (aLpiN)" 2023)

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