Eine Exkursion zur Fossilienwelt Weinviertel
Endlich haben wir einen Ausflug zur Fossilienwelt Weinviertel in Stetten, wo das weltweit größte zugängliche fossile Austernriff ausgestellt ist, gemacht. Nicht nur ist dieses teilweise Freilichtmuseum inhaltlich spannend, sondern es ist auch sehr ansprechend gestaltet und jedenfalls einen Besuch wert!
Gleich zu Beginn des Rundwegs, auf dem es zahlreiche Stationen gibt, an denen man über QR Codes Informationen via Audio-guide oder 3D animierte 360 Grad Videos am Smartphone abrufen kann, wurde ich mit einem 46 m langen Zeitstrahl der Erdgeschichte überrascht, den man entlang gehen kann. Sowas hatte ich mir immer ausgemalt, ein Erdgeschichte-Weg im richtigen Maßstab *. Jetzt weiß ich, er muss jedenfalls länger sein! Vielleicht 4,6 km.
Sehr faszinierend ist ein Aufschluss in Form eines Tunnels, anregend gestaltet mit Info-Videos auf runden Monitoren (es erklärt Mathias Harzhauser vom Naturhistorischen Museum Wien, der auch weitgehend verantwortlich für die Ausstellung zeichnet) und 3D Animationen. Am Weg zum Wahrzeichen - einem Aussichtsturm in Form einer Turritella Turmschnecke - gibt es Foraminiferen, eine Eizelle einer Armleuchteralge oder ein Pollenkorn als große, bunte Skulpturen (auch so ein geheimer Wunsch von mir).
In verschiedenen Medien und Zugängen wird immer wieder die Situation eines sumpfwaldigen Küstengebietes vor 17 Mio Jahren simuliert. Bei meinem Lieblingsfenster im Aussichtsturm ist mittels Folie die untere Hälfte des Fensters mit einer derartigen Ansicht beklebt, während man zwischen den Bäumen hinaus in die reale heutige Weinviertler Landschaft sieht.
Schließlich gelangt man in die Ausgrabungshalle, in der das Highlight, das riesige Austernriff, das ab 1987 geborgen wurde, zu bestaunen ist. Auf dieses wird - zu bestimmten Zeiten - eine Animation über Flora und Fauna der Zeit projiziert. Natürlich gibt es auch ein klassisches Museum mit Fossilien und Informationen zur Erdgeschichte, inklusive Querverweisen auf den heutigen Klimawandel. Wäre ich noch ein Kind, hätte ich darauf bestanden, abschließend in der „Sandbucht“ nach Haifischzähnen graben zu dürfen (das kostet leider extra, sonst hätte ich’s auch als Erwachsene gemacht…).
Conclusio: freiwillige Empfehlung und unbezahlte Werbung ;-)!
* für das Projekt XR[noe] | human nature habe ich eine Zeittafel im richtigen Maßstab gezeichnet - 46 cm, faszinierend war, dass sich aufgrund der minimalen Strichbreite schon das Quartier kaum mehr einzeichnen lässt, geschweige dem das Holozän...
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