GEHE RÜCKWÄRTS DURCH DIE ERDE x symbiotic matters
@ Lucid Dreams [digital fungi]. Festival für Experimentelle Medien, 25.5.2024, 14.00-17.00, Bühne im Hof St. Pölten
In GEHE RÜCKWÄRTS DURCH DIE ERDE x symbiotic matters begegnet der geologisch-tänzerische Research von Andrea Nagl dem künstlerischen-experimentellen Prozess von Kata Anna Tüz. Das Projekt zeigt auf, wie zwei unterschiedliche Prozesse ineinander greifen und sich gegenseitig ergänzen - unterstützen - nähren können, sozusagen eine Symbiose eingehen, wie etwa Mykhorizza-Pilze mit Pflanzen.
Andrea Nagl beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Forschung mit erdgeschichtlich-geologischen Prozessen, für die sie - ausgehend von naturwissenschaftlicher Recherche - Wege der Verkörperung („Embodiment“) erprobt. Bewegung und Körperlichkeit werden zum Medium der Artikulation von Vorstellungen über Raum, Zeit und Natur und zur Befragung der Stellung des Menschen im Kontext der Erdgeschichte.
Kata Anna Tüz widmet sich in ihrer künstlerischen Arbeit der Erkundung diverser Materialitäten und Medien, wobei sie versucht die konventionellen Grenzen zwischen Disziplinen aufzubrechen. In ihrem Fokus steht die Auseinandersetzung mit non-binären Lebensformen und fluiden Körpern sowie symbiotischen Beziehungen. Diese Themen verweben sich in ihrem Werk mit Fragestellungen zur ästhetischen und körperlichen Wahrnehmung, sowohl im physischen als auch im digitalen Raum.
Das Projekt GEHE RÜCKWÄRTS DURCH DIE ERDE x symbiotic matters ist ein Versuch, die Entstehung pflanzlichen Lebens am Festland - vom nackten, kahlen Fels, über die Besiedelung mit einfachen Cyano-Bakterien bis hin zum Landgang von Pflanzen im heutigen Sinn - künstlerisch darzustellen. Ebenso wirft es einen Blick in die daraus resultierenden Konsequenzen: Bodenbildung und eine Eiszeit, und möchte so eine Reflexion über die Verflechtungen und Interdependenzen allen Lebensformen anregen und zu einem tieferen Verständnis der Komplexität der Existenz unserer Umwelt führen.
Bild oben: Andrea Nagl, Fotomontage Island und Probenstill
Titelbild: nagl~wintersberger, Steinbruch Dobragneis, Mai 2024
Text: Andrea Nagl & Kata Anna Tüz
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